Montag, 28. Oktober 2013

Lasset die Spiele beginnen!

Meine Ausbildung hat begonnen!

Die ersten Wochen meiner Ausbildung und das erste Praktikum sind nun gelaufen und ich kann euch einiges Berichten.
Ich hatte ja darüber gebloggt, dass ich gefragt wurde bei einem Vorstellungsgespräch, ob ich mit der Ausbildung zur Erzieherin nicht unterfordert wäre. Sagen wir mal so: bisher komme ich mir tatsächlich unterfordert vor, zumindest im theoretischen Teil der Ausbildung zum jetztigen Zeitpunkt. 
Ich muss wohl vorher noch kurz ein paar Dinge erläutern.
Bekanntermaßen ist der Beruf der Erzieher doch eher Frauenlastig. Wir sind aktuell 27 Leute, davon sitzen 5 männliche Schüler in der Klasse, der Rest ist weiblich. Die Altersspanne erstreckt sich von 18-31 Jahren und ich dachte zu Beginn noch ich wäre eine der Ältesten. Einige meiner Mitschüler haben vor dieser Ausbildung an dieser Schule die Kinderpflegeausbildung absolviert, viele haben das Fachabitur und ich glaube wir sind 15 Schüler, die das Abitur haben (das ist allerdings recht ungwöhnlich, normalerweise sind es eher ca 5 Schüler die das Abitur haben). Man sollte also meinen, das viel Lebenserfahrung und ein gewisser Bildungsstandart vorhanden sein sollten. Weit gefehlt!

Gut, an meinen Lebensweg (drei Studienversuche) kommt so schnell niemand ran das sehe ich ja auch, aber so einiges sollte man dennoch wissen, kennen und können. 

Als ich damals gefragt wurde ob nicht der Meinung wäre mit der Ausbildung unterfordert zu sein, dachte ich eigentlich noch: eigentlich nicht. Mittlerweile sehe ich das doch ein wenig anders. Wieso erkläre ich euch mal eben: Wir haben ein Fach, das nennt sich Naturwissenschaften. Hier sollen wir ein paar Grundbausteine lernen, damit wir Fragen von Kindern mit fundiertem Wissen beantworten können, wie z.B. Warum verliert der Baum im Herbst seine Blätter? oder Wo kommen eigentlich die Babys her? 
Wir sollen den Kindern natürlich jetzt nicht erklären, wie Mann und Frau im Bett liegen, welche Stellung usw, aber wir sollten schon wissen was da überhaupt im Körper passiert und wie der neue Mensch entsteht. Mit diesem Thema haben wir angefangen. Seit 4 Wochen beschäftigen wir uns mit der Mitose und kommen einfach nicht voran. Mir ist durchaus bewusst, dass das nicht für jeden einfach und verständlich ist, ABER wenn eine der Schülerinnen sagt: ich hatte Biologie-LK und fragt nach der 4ten Stunde immernoch: was passiert da? Frage ich mich: hast du überhaupt zugehört?! Diese Schülerin diskutierte allerdings auch mit 3 weiteren Schülerinnen (außerhalb des Unterrichts), wo genau bei uns Frauen denn der Urin rauskommt, wir haben ja zwei "Löcher". Mein Gedanke dazu war nur: Kopf-->Tisch! Besagte Schülerin ist allerdings schon 29, hat einen 9 jährigen Sohn und  Abtiur (auf dem 2ten Bildungsweg, was ja nicht schlimm ist!), ich habe das Gefühl dass sie diese Frage nicht stellen sollte, oder liege ich da falsch?!
Während einer Stunde fragten die Schülerinnen dieser Gruppe unsere Lehrerin: Äh, was ist denn eine Prostata? Und wieder war mein Gedanke: Kopf-->Tisch!
Nach der letzten Stunde Naturwissenschaften, wollte ich unbedingt einmal ein kurzes Gespräch mit unserer Lehrerin führen (gemeinsam mit einem meiner Mitschüler, ebenfalls Abitur und Bio-LK) welches sich auf einen Vorfall während der Stunde bezog, Ende vom Lied: Lehererin sagte zu meinem Mitschüler und mir: ja, also für Sie beide muss ich mir ja sowieso nochmal was überlegen, Sie sind hier ja völlig unterfordert und langweilen sich nur!
Das wollte ich in dem Gespräch zwar nicht sagen, aber leider hat die Dame zu diesem Zeitpunkt und in diesem Fall Recht.

Auch in den anderen Fächern geht es mir im Moment leider nicht anders. Vieles von dem was wir bisher besprochen/gelernt haben, habe ich in irgendeinem meiner Versuche zu studieren, in einem meiner bisher absolvierten Kurse im Bereich Pädagogik (z.b. Gruppenleiterkurs) oder durch meine verschiedenen Praktika schon gelernt, einiges davon gehört bei mir auch einfach zur Lebenserfahrung.

Halten wir fest: Ja, aktuell fühle ich mich im theoretischem Teil der Ausbildung absolut unterfordert, traurig aber wahr!

Zum praktischen Teil komme ich dann im nächsten Blog, eine Woche Praktikum hab ich schon hinter mir und da gibts auch was zu zu berichten.

Dienstag, 2. Juli 2013

Mehr Notfälle?!

Ich gebe ja regelmäßig Erste- Hilfe-Kurse, wie schon mehrfach erwähnt. 
Im Anschluss an meine Kurse bitte ich die Teilnehmer immer mir schriftlich ein kurzes, anonymes Feedback zu geben, damit ich weiß was ich vielleicht mal ändern (verbessern) sollte oder könnte.
Mir reicht dabei auch schon ein einfacher kurzer Stichpunkt, mehr muss es nicht sein. Über ausführlichere Feedbacks freue ich mich natürlich auch.
Die meisten fallen eigentlich ziemlich positiv aus, was mich natürlich in meinem Tun durchaus bestärkt.
Vor kurzem schrieb ein Teilnehmer: mehr Geschichten von Erfahrungen (aber das kommt mit der Zeit).
Jetzt muss ich dazu sagen, dass ich mich ja immer kurz den Teilnehmern vorstelle und dabei sage, wie lange ich schon in dem Verein (und auch Sanitätsdienst) bin. Das sind mittlerweile gut 11 Jahre und seit ca 2 Jahren darf ich "unterrichten". Man könnte also meinen ich hätte schon soooo viel erlebt, aber das stimmt nicht so ganz. Natürlich hab ich im Rahmen der vielen großen und kleineren Sanitätsdiensten, das Ein oder Andere schon mitgemacht/erlebt. Doch ich scheine Patienten eher "abzustoßen", solange ich irgendwo unterwegs bin passiert nichts. Wirklich nichts, naja jemand mit ner Blase am Fuß oder einem Insektenstich natürlich. Aber viel mehr ist es für gewöhnlich wirklich nicht.
Nun frage ich mich natürlich, wenn ich in den letzten 11 Jahren nicht viel erlebt habe (wovon man in nem Erste-Hilfe-Kurs mal berichten könnte um sinnvollen Bezug herzustellen): was sollte ich denn in den nächsten Jahren mehr an Erfahrung sammeln um dies meinen Teilnehmern zu erzählen?! 
Ich versuche meinen Teilnehmern ja unter Anderem zu vermitteln, dass der erste wichtigste Punkt ist: überhaupt erst einmal etwas zu tun und nicht nur dazustehen oder gar vorbeizulaufen. Der nächste wichtige Punkt: sich um jemanden kümmern, betreuen, für jemanden da sein. Erste Hilfe bedeutet eben nicht nur wild rumspritzende Wunden oder nicht ansprechbare Personen. Die kleinen Dinge sind es doch schon bei denen wir als Erst-Helfer gebraucht werden. Dazu gehört dann auch mal das "Blasenpflaster" für den Schützen, aber ist das erwähnenswert in einem Erste-Hilfe-Kurs?

Und: werde ich in den nächsten 11 Jahren so viel mehr erleben?

Montag, 24. Juni 2013

Viel zu lange nicht mehr gebloggt

Da hab ich schon nen Blog angefangen und dann viel zu lange nix mehr geschrieben, schlimm!

Heute kommt aber dann mal wieder was dazu.

Was ist denn so passiert? Nunja, wie im vorherigem Post schon erwähnt, ich studiere nicht mehr in Nijmegen. Dafür darf ich ab September die Ausbildung zur Erzieherin machen. Vorteil: die Schule ist hier direkt um die Ecke und ich brauche nicht mehr mit der Bahn hinfahren, mit dem Fahrrad (welches mein liebstes Fortbewegungsmittel ist) brauche ich ca 5 Minuten bis dahin.
Nachteil: während der theoretischen Ausbildung bin ich dazu verpflichtet verschiedene Praktika zumachen. Vom Prinzip her hab ich da keine Probleme mit, was mich so ein bisschen stört, ich MUSS im ersten Jahr die Praktika in einer Kindertagesstätte machen. Ich frage mich, wieso man nur im Kindergarten diese Praktika machen darf. Es gibt doch noch andere Einrichtungen in denen man als Erzieherin arbeiten kann. Naja, da muss ich dann wohl erstmal durch. Hauptsache ich darf überhaupt erstmal eine Ausbildung machen. Mit 25 bin ich ja schon "ziemlich" alt.

Bis September ist ja aber noch ein bisschen lang hin, was mache ich denn bis dahin? Nunja, ich gebe Erste-Hilfe-Grundlehrgänge und Erste- Hilfe- Auffrischungskurse. Gehe in einem hiesigem Schwimmbad als Aushilfe die Umkleiden putzen und einmal pro Woche für 3 Stunden in einem Kinder- und Jugendzentrum arbeiten (basteln).

Ich gebe ja mittlerweile schon seit fast 2 Jahren diese Kurse und habe dabei auch viel Spaß. Ich versuche meine Teilnehmer zu motivieren und darauf aufmerksam zu machen dass es bei der Ersten- Hilfe nicht nur um starkblutende Wunden usw geht, sondern auch schon um das "einfache" gut zureden und vorallem darum, dass man überhaupt etwas tut. 
Die meisten Teilnehmer sitzen  bei mir, weil sie vom Arbeitgeber dazu verpflichtet worden sind, haben aber eigentlich keine große Lust dazu, was ich persönlich immer sehr schade finde schließlich braucht man die Kenntnisse aus dem Kurs weniger am Arbeitsplatz als "zu Hause". Da sie eben eher zu diesem Kurs "müssen" ist die Motivation dementsprechend eher gering, mitzumachen und zuzuhören. Deswegen versuche ich die Kurse auch ein wenig aufzulockern, indem ich kleine Comicbilder in meiner Präsentation eingebaut habe und mit Videos von Sendungen zusammengeschnitten und eingebaut habe. Ich benutze also nicht nur die vorgegebenen Folien. 
Nach jedem Kurs teile ich den Teilnehmern Zettel aus, auf die sie mir ein "Feedback" schreiben sollen. Vielleicht gibt es ja das Ein oder Andere was ich verbessern könnte.
In der Regel sind diese "Feedbacks" recht positiv. 
Es gibt allerdings Leute, die mehr oder weniger scheinbar davon ausgehen, dass man in so einem Kurs Realbilder oder Videos zeigt. Dazu bekomme ich dann Feedback wie: mehr Videos, mehr "echte" Bilder! Finde ich schon erschreckend teilweise.
Oder: weniger die Teilnehmer befragen, sondern mehr erzählen. Von Methodik bzw Didaktik haben die Leute scheinbar nichts gehört. 
Es gibt eine menge Dinge über die ich hier schreiben könnte, das werde ich sicher auch tun. Aber nicht heute. Denn ich muss gleich noch einbisschen die Umkleiden reinigen. Dafür dann aber demnächst mal wieder mehr von mir und auch von meinen Erste- Hilfe- Kursen, lustiges, beschämendes, interessantes. Das was mir dann so unterkommt.

Ich hoffe ihr schaut dann mal wieder vorbei!

Montag, 4. März 2013

Entweder über- oder unter

Ich hab ja jetzt schon was länger nichts mehr geschrieben, dafür hab ich aber auch eine Menge Neuigkeiten.

Erstens: Habe meinen dritten Versuch zu studieren mehr oder weniger freiwillig abgebrochen, bin nun seit dem 1.2. wieder zu Hause. Ist alles ein bisschen doof gelaufen, was auch ein bisschen mit der Bahn zu tun hat, die mal fährt oder auch wieder nicht.
Hat jetzt den Vorteil, dass ich nicht mehr fast 500 Euro pro Monat fürs Bahnfahren verprassen muss. Was allerdings jetzt nicht heißt, dass ich das Geld nun übrig habe :(

Zweitens: Hab nun 3 Vorstellungsgespräche an drei Verschiedenen Schulen die die Ausbildung für Erzieher anbieten hinter mir. Mein Plan ist ja weiterhin später was im sozialen Bereich machen zu können und bietet sich diese Ausbildung schließlich an.
Von der ersten Schule wurde ich abgewiesen. Gespräch lief ungefair so ab: "Sie sind ja schon ziemlich alt, (ich bin 25 und damit schon zu alt?!) unser Klientel ist im Durchschnitt ca 16 Jahre alt. Die meisten unserer Schüler wollen ja auch noch das Abitur machen." erklärte mir die Dame auf der anderen Seite des Tisches. Woraufhin ich dann antwortet: "Nunja, das brauche ich ja nicht mehr, das habe ich ja schon." "Dann gebe ich Ihnen Ihre Unterlagen zurück, wir können Sie hier nicht aufnehmen. Der Ausbildungsgang wird bei uns NUR im Zusammenhang mit dem Abitur angeboten." Kurzum bekam ich also im Prinzip die Antwort:
Zu alt und überqualifiziert

Auf die Antwort von der zweiten Schule warte ich jetzt noch, aber die dritte heute war im Prinzip schon irgendwie ernüchternd.
Nachdem ich auf dem Hinweg erstmal in die falsche Richtung mit der Bahn gefahren bin (keine Ahnung wie MIR das passieren konnte), war ich immerhin auf die Minute pünktlich.
Im Gespräch waren wir zu dritt (zwei Mädchen 22 und 20 Jahre). Eine der Beiden macht im Moment eine Ausbildung zur Kinderpflegerin (20). Die Andere arbeitet seit nem Jahr (nachdem sie ihr Fachabi gemacht hat) in einer Bäckerei als Teilzeitkraft.
Es kamen die üblichen Fragen: wieso sind Sie geeignet für diese Ausbildung, wieso diese Schule usw. 
Die Dame fragte mich nachdem sie meinen Lebenslauf nochmal begutachtet und sah dass ich schon 3 mal versucht habe zu studieren: "Meinen Sie nicht, dass Sie mit dieser Ausbildung unterfordert wären?" Dies fragte Sie auch im Hinblick auf meine Erfahrungen in diversen Jugendzentren.
Überqualifiziert

Ich fasse dann mal kurz zusammen: für die Ausbildung bin ich überqualifiziert und für das Studium* unterqualifiziert? Was ist denn da bitte los? Wollen die mich veräppeln? 

Warten wir also mal ab was mich demnächst so erwartet.

*Studieren darf ich hier in Deutschland ja nicht, weil meine Abi nicht gerade das beste ist.


Freitag, 11. Januar 2013

Die Bahn mal wieder

Eigentlich fahr ich ja gerne Bahn. Dafür müssen nur ein paar Voraussetzungen erfüllt werden.
Sie muss nämlich überhaupt erst fahren.
Ich kenne ja schon das Problem mit der Bahn und ihren Verspätungen, aber das musste natürlich auch ausgerechnet heute morgen sein, am ersten "wieder-kalt-Tag" nachdem man ja schon fast das Gefühl hatte es wäre Frühling.
Nach einer Stunde warten, dabei Hände und Füße abfrieren (trotz warmer Kleidung), habe ich mich dazu entschlossen meinen Heimweg anzutreten und einer Erkältung vorzubeugen.
Vorher wollte ich noch kurz mal nachfragen wann meine Bahn denn nun kommen sollte. Aber Bahnpersonal ist vor 8.30 Uhr gar nicht anzutreffen.
Wenn ich vorher gewusst hätte, dass die Bahn nicht fährt, wäre ich direkt im Bett geblieben.

Dienstag, 11. Dezember 2012

Eine Bahnfahrt die ist lustig...

wenn die Bahn denn fährt!

Da dachte ich mir gestern abend noch, als es anfing erneut zu schneien: dann stehst du morgen früher auf, guckst auf allen möglichen Seiten des ÖPNV nach ob es irgendwelche Störungen/Verspätungen oder sonstige Ausreden gibt, ob deine Bahn denn halbwegs pünktlich fährt. Der einzige Hinweis: Fahrradmitnahme begrenzt möglich. Gut, das kenne ich schon, ist für mich auch nicht wichtig.

Ich bin Pendlerin, wenn ich um 8: 45 Uhr in der Uni sein muss (wie schonmal erwähnt in den Niederlanden), dann muss ich um 6:01 Uhr die Bahn bei mir nehmen. Dann muss ich nach ca. 55 Minuten umsteigen und nochmal 46 Minuten fahren. Wer rechnen kann weiß dass ich dann eine gute 3/4 Std zu früh am Zielort angekommen bin. Da diese Verbindung in die Niederlande meine einzige Möglichkeit ist, aber nur einmal pro Std fährt und ich mir morgens am Bahnhof gerne noch Frühstück hole und eine Zigarette rauche, bin ich immer "überpünktlich". Mein Fahrrad stelle ich um 5:42 (ca.) in der Radstation ab, gehe zum Bahnhofskiosk und stehe dann gegen 5:47 Uhr am Gleis.

So dann auch heute. 

Es kommt ja schonmal ab und an vor, dass auf Grund von Störungen auf/in/mit den Gleisen oder was auch immer, der ÖPNV (in diesem Fall der auf Schienen) ein paar Minuten später kommt. Daran habe ich mich ja schon gewöhnt und es ist auch nicht sooooo tragisch. Selbst zu dieser frühen Stunde wird dies für gewöhnlich durchgesagt, es steht auf dem netten Infoscreen, egal auf jeden Fall bekommt man sonst immer eine Info diesbezüglich. Wie schon erwähnt ich hatte mit Verspätungen gerechnet, wenn nicht gar erwartet. ABER: Heute gabs dann keine Info. Auf dem Infoscreen stand nicht wie gewöhnlich: Bahn heute ca. 10 Minuten später, NEIN, sie wurde einfach mal nicht angezeit, sondern die Bahn die um 6:09 Uhr von dem Gleis abfährt.

Ich hab dann extra nochmal im Schaukasten (da wo der Fahrplan hängt) nachgesehen, ob es seit dem 9.12. neue Regelungen gäbe. Nein, es sollte alles beim Alten sein. Habe mehrfach mein mobiles Internet zu Rate gezogen, ob dort irgendwelche Verspätungen angezeigt würden, auch nicht der Fall.

Die Bahn von 6:09 Uhr fuhr ein.

Um 6:25 Uhr haben mich meine Eisklötze (auch Füße genannt), dann zur Radstation gebracht, nachdem immernoch nichts zu lesen oder zu hören war, bezüglich einer Verspätung.
Ich habe mein Fahrrad genommen und mich auf den Weg nach Hause gemacht, dort angekommen nutzte ich dann zum ersten Mal in meinem Leben die kostenpflichtigen Hotlines des ÖPNV. Zeitgleich habe ich nochmal nachgeschaut ob im Internet irgendetwas zu meiner Bahn stehen würde.

Für mich war heute mal die Zeit gekommen mich zu beschweren. Schließlich kann man ja auch über Bahnausfälle informieren!

Am Telefon sagte man mir dann: die Bahn hatte nur 8!!! Minuten Verspätung, das müsse ich als Pendlerin ja schon kennen, also dass es zu Verspätungen kommen könnte, darüber würde man ja aber spätestens am Gleis informiert werden. Ja, dies ist mir wohl bekannt und auch sicherlich aktuell so nicht mein Problem.

Aber wer hat am Bahnhof gestanden und auf die Bahn gewartet? ICH oder SIE? Es gab nirgendwo eine Information! Aber netterweise ist um 6 Uhr ja natürlich auch noch kein Bahnpersonal da, das man direkt fragen könnte oder sich beschweren könnte.

Vielen Dank! Für mich ist der Tag in der (nicht) Uni gelaufen. 

Wenn ich das vorher gewusst hätte, wäre ich sicherlich nicht um 4:30 Uhr aufgestanden um dann doch nicht in die Uni fahren zu können!

Montag, 3. Dezember 2012

Mittlerweile weiß ich wieder, wieso ich die letzten 10 Jahre an Weihnachten (und die letzten 5 Jahre auch an Silvester) geflüchtet bin.

Ein Nachtteil den Scheidungskinder ja haben: sie müssen sich überlegen, welches Elternteil an dem heiligen Abend besucht wird. Ich bin die zweite von 3 Töchtern. Wir haben uns die ersten 2 Jahre nach der Scheidung unserer Eltern alleine unterhalten, heißt die beiden Feiertage durften sich dann unsere Eltern mit uns begnügen, der 24.Dezember war nur für uns Mädels.

Später habe ich dann für mich entschieden, Weihnachten ganz im Sinne der Nächstenliebe zu widmen. Die Hilfsorganisation in welcher ich damals schon tätig war hat an den drei Weihnachtstagen einen "Fahrdienst" eingerichtet für Menschen die gerne mit ihren Familien feiern würden, aber nicht alleine gefähig sind. Nach der letzten Fahrt an den Tagen habe ich dann damals mit einer Kollegin das Trinkgeld direkt umgesetzt und so haben wir den Tag dann nochmal für uns Revue passieren lassen und gemütlich ausklingen lassen.

Da dieser "Fahrdienst" leider nicht mehr angeboten wurde in den letzten Jahren, habe ich das Hilfegesuch meiner Tante wahrgenommen und ihr in dem kleinen Hotel in einem noch kleineren Kurort in der Zeit von Weihnachten bis Neujahr ausgeholfen. Dort war ich dann 10 Tage von morgens 7 Uhr bis abends ca 22 Uhr durchgängig beschäftigt. Was hab ich da gemacht? Im Bereich Bedienung, Küche und "Houskeeping" gearbeitet. Die Gäste waren um Durchschnitt ca. 65 Jahre alt, einige von ihnen kannten mich schon seit meiner Kindheit, da sie regelmäßig 1-2 Besuche pro Jahr dort hinmachten, so wie meine Schwestern und ich.
Es war jedes Jahr anstrengend, aber auch schön.

Dieses Jahr bin ich zum ersten Mal seit Jahren für die letzten Tage des Jahres nicht irgendwie so eingebunden. Eigentlich sollte man sich ja auf die besinnliche Zeit freuen können. Als Studentin hat man da ja für gewöhnlich nicht viel zu tun, außer hier ein bisschen lernen und da ein bisschen lernen. Aber Vorlesungen o.Ä. finden da ja nicht statt, Termine diesbezüglich haben wir auch nicht, wir haben Ferien.
Aber freuen kann ich mich auf diese Zeit irgendwie nicht wirklich.
Meine Familie hatte scheinbar schon im SOMMER begonnen die Weihnachtsfeiertage zu verplanen. Anfang NOVEMBER kamen sie dann auch mal auf mich zu mit der Frage: "Möchte dein Freund mit uns feiern, wir wollen dann und dann, da und da gerne was machen, blablabla" Ich hatte um ein wenig Bedenkzeit gebeten. Schließlich musste ich meinen Freund ja auch noch fragen, der hat ja auch noch eine Familie.
Ich muss dazu noch sagen, dass wir gerade mal seit Juli ein Paar sind.
Im Moment kommen alle paar Minuten neue "Terminanfragen" für die Feiertage rein, bei meinem Freund ond/oder bei mir.

Mich nervt das mittlerweile schon alles! Wenn ich das vorher gewusst hätte, dann hätte ich mir für die Tage doch lieber irgendeine Beschäftigung gesucht. Nächstes Jahr fliege ich dann in die Karibik oder so, Hauptsache ich muss mir darum keine Gedanken machen!